Allergien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Laut jüngsten Studien gibt es allein in Deutschland 30 Millionen Allergiker. Dabei ist unter ca. 20.000 verschiedenen Auslösern die am häufigsten vorkommende Allergie die Pollenallergie (Heuschnupfen). Starke Allergien schwächen bekanntlich das Immunsystem und die Lunge. Die Wenigsten wissen aber, dass Allergien auch langfristig das Herz und das Herz-Kreislauf-System belasten können.

Was sind Allergien?

Wie wird eine Allergie diagnostiziert?

Welche Ursachen liegen bei Allergien vor?

Welche Symptome werden bei einer Allergie hervorgerufen?

Wie hängen Allergien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammen?

Was sind Allergien?

Der Begriff „Allergie“ bedeutet so viel wie „Fremdreaktion“. Damit ist die überschießende Abwehrreaktion des Immunsystems von Menschen oder Tieren auf unbekannte Stoffe gemeint. Allergien können Grundsätzlich durch jeden Stoff ausgelöst werden, der in der Umwelt vorhanden und normalerweise völlig harmlos und ungefährlich ist. Es kann sich hierbei um Pflanzen, Tierprodukte, Nahrungsmittel, Metalle, Chemikalien oder auch um Gifte von Wespen und Bienen handeln. Dabei werden Allergien in drei Formen unterteilt: die Inhalationsallergie, Kontaktallergie und die Nahrungsmittelallergie. Heuschnupfen zählt zu den Inhalationsallergien, sowie Hausstauballergien und Schimmelpilzallergien.

In bestimmten Fällen reagiert das Immunsystem besonders stark wie auf einen Krankheitserreger mit mehr oder weniger heftigen Symptomen, die auch entzündliche Prozesse auslösen können. Diese Stoffe werden als Allergene bezeichnet. Wichtig ist, dass die Allergene in jedem Einzelfall identifiziert werden sollten, um diese wirkungsvoll behandeln zu können und Folgeerkrankungen zu vermeiden.

 

Wie wird eine Allergie diagnostiziert?

Die Diagnose einer Allergie wird durch einen Allergologen oder einer allergologisch tätigen Facharzt (Pneumologe, HNO-, Haut- oder Hausarzt)durchgeführt. Dafür stehen der sogenannte Pricktest (Hauttest), der Provokationstest, sowie die Untersuchung von Blutproben im Labor zur Verfügung. Bei den Haut- und Provokationstests wird die Reaktion des Körpers auf bestimmte Allergene getestet. Dabei werden kleine Mengen der allergenhaltigen Lösung auf den Unterarm des Betroffenen geträufelt und die Haut an den betroffenen Stellen leicht eingeritzt. Liegt eine Überempfindlichkeit gegen ein bestimmtes Allergen vor, entsteht an der entsprechenden Stelle nach ca. zwanzig Minuten eine Rötung oder es bilden sich Quaddeln. Somit kann festgestellt werden, ob es sich zum Beispiel um eine Pollenallergie handelt oder Hausstaubmilben die Ursache sind. Mit Hilfe der Blutproben können im Blut nachweisbare Immunglobulin-E-Antikörper (IgE- Antikörper) Rückschlüsse auf das Vorliegen einer Allergie, beziehungsweise auf bestimmte auslösende Allergene gezogen werden. Diese Methode wird häufig bei besonders kleinen Kindern eingesetzt.

 

Welche Ursachen liegen bei Allergien vor?

Die Ursache für eine Allergie liegt in einer Fehlregulation und überschießenden Abwehrreaktion des Immunsystems. Nimmt der Körper über die Schleimhäute der Atemwege, dem Magen-Darm-Trakt oder der Haut eine fremde Substanz auf, prüft das Immunsystem, ob es sich dabei um einen Krankheitserreger handelt und eine Abwehrreaktion eingeleitet werden sollte. Zur Abwehr von Bakterien, Viren oder Parasiten bildet das Immunsystem bestimmte Antikörper oder Abwehrzellen.

In manchen Fällen ist das Immunsystem nicht in der Lage zwischen problematischen und harmlosen Stoffen zu unterscheiden und reagiert mit einer übersteigerten Abwehr. Bei einer Allergie bildet das Immunsystem beim Kontakt mit dem Allergen (Pollen, Milbenkot oder Insektengift) ebenfalls spezifische Antikörper. Zunächst kommt es zu einer Sensibilisierung. Dabei wird das Immunsystem bei einem ersten Kontakt mit einem Allergen stimuliert, es erfolgt aber noch keine allergische Reaktion. Allerdings wird das Allergen bereits als „Feind“ registriert. Kommt es zu einem erneuten Kontakt mit dem Allergen, bildet das Immunsystem Antikörper und eine allergische Reaktion mit entsprechenden Symptomen tritt auf.

 

Welche Symptome werden bei einer Allergie hervorgerufen?

Bei einer Allergie können ganz unterschiedliche Symptome hervorgerufen werden, die auch häufig den Symptomen anderer Krankheiten, wie zum Beispiel einer Erkältung, ähneln. Aus diesem Grund kann eine Diagnose nicht nur an Hand der Symptome gestellt werden, sondern nur mit Hilfe eines Allergietests. Die Symptome können dabei so unterschiedlich wie die Allergene selbst sein:

 

Die Dauer der Reaktionen reicht von unmittelbar, nach einigen Minuten oder Stunden bis hin zu Tagen danach. In seltenen Fällen kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen, der unmittelbar behandelt werden muss. Ein anaphylaktischer Schock ist eine pathologische Akutreaktion des Immunsystems und stellt dabei die Maximalreaktion dar, die im schlimmsten Fall zum tödlichen Versagen des Kreislaufs führen kann. Eine anaphylaktische Reaktion kann auch zu einer Schwellung des Kehlkopfes führen und damit zum Verschluss der Atemwege.

Eine der bekanntesten Allergien ist der Heuschnupfen. Dabei handelt es sich um eine allergisch bedingte Entzündung der Nasenschleimhaut (Rhinitis) die zum Beispiel durch Pollen ausgelöst und deshalb auch als Pollenallergie bezeichnet wird. Anzeichen sind tränende Augen, eine verstopfte Nase oder auch Atemnot. Diese Art der Allergie tritt saisonal vor allem in den Frühjahr- und Sommermonaten auf, kann aber bis in den Herbst anhalten. 

Wie hängen Allergien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammen?

Bei Allergien die besonders die Atemwege belasten, können Folgeerkrankungen des Herz-Kreislaufsystems entstehen. Wird eine Pollenallergie nicht behandelt, kann diese auf Dauer eine Kettenreaktion auslösen. Wenn die Schleimhäute über einen längeren Zeitraum angeschwollen sind, kann aus einer Allergie eine Bronchitis werden und aus dieser ein Bronchiales Asthma (Asthma und Atemnot). Die durch mehrere Asthmaanfälle überblähte Lunge drückt auf das Herz und vor allem auf die rechte Herzkammer. Dies wird auch als Cor Pulmonale bezeichnet. Als Folge versucht das Herz gegen diesen Druck zu arbeiten und der Herzmuskel verdickt sich. Diese Überanstrengung kann wiederum zu einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) führen. Die Symptome sind ein starker Leistungsabfall, schnelle Müdigkeit und Wasseransammlungen in den Beinen.

Viele Betroffene schätzen Luftnot und entzündete Bronchien als ungefährliche saisonale Leiden ein, die möglicherweise mit einer Grippe in Verbindung gebracht werden. Sie sollten allerdings prüfen, ob eine Allergie die Ursache ist und dann therapeutische Maßnahmen ergreifen, um das Herz und das Immunsystem nicht unnötig zu belasten. Neben den Pollenallergien, können auch alle anderen Arten von Allergien das Herz-Kreislauf-System schwer angreifen. Die Kombination aus körperlicher Belastung und einem geschwächten Immunsystem führt zu einer Schwächung des Herzmuskels und kann sich auch zu einer Herzmuskelentzündung entwickeln.

Betroffene sollten den Kontakt zu Allergenen, also den Substanzen die eine Allergie auslösen, vermeiden. Um das Herz zu stärken ist es wichtig sich viel zu bewegen. Auch leichter Ausdauersport sollte betrieben werden, um die Bronchien zu weiten und die Versorgung des gesamten Organismus mit Sauerstoff zu verbessern um damit die Herzfunktion zu stärken. Wir haben für Sie einige Herz-Tipps zusammengestellt, um die Lebensqualität in den Sommermonaten mit einer Allergie für Sie zu erleichtern.

 

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